Rohleinöl
Aus dem Samen des Flachses presst man oder löst das Leinöl. Rohleinöl ist Leinöl wie es aus der Ölmühle kommt. Der Ölkuchen und das Rohleinöl sind hochwertige Futtermittel. Sie können als Lebensmittel, Tierfutter oder als Ausgangsprodukt zur Farbenherstellung verwendet werden. Rohleinöl enthält noch Schleimstoffe, Eiweiße, Enzyme, freie Säuren u.a. Rohleinöl ist nur sehr begrenzt lagerfähig. Es wird teilweise bereits nach 3 bis 6 Monaten ranzig und bitter .Futtermittelhersteller geben dieses häufig sehr preiswert ab. Obwohl zur Aufarbeiten gedacht, wird dieses Leinöl häufig als " ...auch als Holzschutzmittel geeignet ..." verkauft, wozu es aber absolut ungeeignet ist. Auch wenn der Preis sehr heiß ist......
kalt gepresstes Rohleinöl
Wie oben , jedoch werden die Samen nicht über 40°Celsius erwärmt. Im Ergebnis entsteht ein sehr hochwertiges Leinöl. Kalt gepresstes Leinöl enthält viele Enzyme u.a. Stoffe. In diesem Zustand ist es absolut ungeeignet als Anstrichsmittel. Soll dieses zu einem Anstrichmittel verarbeitet werden und seine Eigenschaften bei behalten , darf es nicht erhitzt werden. Die Herstellung eines rohen Leinöls für Farben dauert mindestens 6 bis 9 Monate und kann nicht beschleunigt werden.Dem entsprechend gerechtfertigt hoch ist der Preis.Eine preisliche Alternative ist das moderne Lackleinöl.
Leinöl ( rohes Leinöl )
Als rohes Leinöl bezeichnet man ein Leinöl, welches lediglich physikalisch gereinigt ist und nicht durch Temperatur oder Zugabe von Sikkativen trockenbeschleunigt .
Firnis
Leinölfirnis
gekochtes Leinöl
Wird das rohe Leinöl zur Herstellung von Anstrichen weiter verarbeitet, gewinnt man den Firnis.
Historisch geschah dies durch monatelanges stehen lassen und mehrfaches Abziehen des Öles. Anschließend wurde das Leinöl mit Bleiglätte gekocht. Die Bleiglätte bildete zusammen mit dem Öl das Sikkativ (Katalysator), gleichzeitig wurde das Öl voroxidiert.
Aus historischen Gründen bezeichnet man laut DIN deshalb ein Leinöl, welches mit Sikkativen versehen wurde als gekochtes Leinöl bzw. Leinölfirnis. Der maximale Gehalt an nicht oxidierenden Bestandteilen ist nicht festgelegt.( bei guten Firnissen ca. 5%)
Lackleinöl
Lediglich die ungesättigten Fettsäuren im Leinöl können durch Oxidation und Polymerisation eine feste Schicht bilden. Eiweiße, Schleimstoffe, freie Fettsäuren sind hierzu nicht in der Lage. Ist der Anteil dieser Stoffe zu hoch, bleibt bzw. wird der Firnisanstrich klebrig. Aus diesem Grund muss bereits der Samen des Flachses von anderen Samen wie Mohn, Unkräutern u.ä. gereinigt werden.
Ein Leinöl, welches von diesen Stoffen befreit ist, bezeichnet man als Lackleinöl. Es ist geschmacklos, gold – gelb in der Farbe und riecht nicht ranzig. Dieses Öl kann dann vollständig Durchoxidieren und Polymerisieren
Gibt man dem Lackleinöl ein Sikkativ hinzu erhält man wieder einen Firnis (gekochtes Leinöl )
Standöl
Unter Luftabschluss vor polymerisiertes Leinöl . Es ist bedeutend dickflüssiger als Leinöl. In Verbindung mit Leinölfirnis trocknet die Schicht glänzend auf. Die Schicht wird gleichzeitig witterungsbeständiger.
Ölfarbe
Eine klassische Ölfarbe besteht aus einem gutem Firnis und Pigmente. Beide Bestandteil werden mit einander so verrieben ,bis sich um jedes einzelne Pigment Leinöl befindet.
Pigmente sind feinst gemahlene farbige feste Stoffe.
Öllack
Gibt man einer Ölfarbe ein Harz hinzu, erhält man einen Öllack. Öllacke sind härter als Ölfarben, gleichzeitig verringert sich die Quellfähigkeit und damit verringert sich die Gefahr des Pilzbefalls. Verzichtet man auf die Pigmente erhält man einen Lackfirnis, welcher fälschlicherweise häufig als Harttrockenöl bezeichnet wird.
Holzöl auch China Tree Wood Oil China Holzöl Tung Oil Kalonussbaum Öl
Tung Öl wird aus den Nüssen des Holzölbaumes (Vernicia fordii) in Asien,den USA und Südamerika gewonnen. Das Öl wurde historisch nur als Holzöl oder chinesisches Holzöl bezeichnet und ist unter diesem Namen in der CAS Datenbank registriert.. Viele Hersteller bieten aber auch Holzöl zur Holzpflege an, welches kein Tungöl enthält und damit auch eigentlich kein Holzöl ist
Tungöl polymerisiert und oxidiert ähnlich wie Leinöl, trocknet jedoch schneller und bildet eine harzartige, relativ harte, matte Oberfläche. In der Malerei besteht bei alleiniger Verwendung des Tungöls eine hohe Versprödungs- bzw. Rissgefahr. Daher wird es meist in Mischung mit Leinöl bzw. Leinölfirnis verwendet. Bis 20 % dem Leinölfirnis zugesetzt, beschleunigt es die Trocknung und verringert die Quellung durch Wasser. Mit Leinöl gemischt, wird eine besonders gute Haltbarkeit und Witterungsbeständigkeit erreicht.
Reines Tung Öl eignet sich besonders als Polieröl für Drechsel- und Schnitzarbeiten und zur Pflege von schwach saugenden Harthölzern.
Holzöllack
Die Verkochung von Leinöl mit Tung Öl wird als Holzöllack bezeichnet
trocknen von Firnissen und Ölfarben
Nach dem Anteil an ungesättigten Fettsäuren unterscheidet man zwischen nicht trocknenden (Bsp. Olivenöl), halbtrocknenden (Bsp. Soja- oder Rapsöl) und trocknenden Ölen (Bsp. Lein- oder Tung Holzöl ). Der Begriff „Trocknung“ bezeichnet hierbei nicht die Verdunstung von Lösungsmittel, sondern das durch Oxidation und Polymerisation der ungesättigten Fettsäuren bedingte Festwerden des Öls.Trocknende Öle werden auch als fette Öle bezeichnet.
Sikkative
Als Sikkative bezeichnet man Stoffe ,die als Katalysator die Oxidation und Polymerisation der Ölmoleküle erheblich beschleunigen. Dadurch erhalten die Anstriche schneller eine feste Oberfläche und sind vor Feuchtigkeit geschützt. Gut sikkatierte Öle enthalten mehrere verschiedene Primär- und Sekundärsikkative. Als Primär - Sikkativ werden i.d.R. Kobalt- oder Mangansalze eingesetzt. Kobaltsikkative sind besonders wirksam und tragen wenig zum braun werden der Anstriche bei. Die von uns eingesetzten Sikkative haben eine .Zulassung für den Einsatz gem.Spielzeugnorm EN 71-3