echter Öllack nach historischem Vorbild
mischbar mit allen Lacken dieser Serie, dadurch hohe Farbenvielfalt
Allgemeines
Holzlack für Außen ist ein nach historischem Vorbild in unserer Manufaktur hergestellter, oxidativ trocknender Anstrich. Die Herstellung von Lacken durch das Verkochen von Naturölen und Harz hat eine mehrere tausend Jahre alte Tradition und wurde schon von den Ägyptern angewandt. Vor 150 Jahren hat man für teure Lacke als Harz Bernstein oder Kopale und für einfache Kolophonium eingesetzt. Diese Harze wurden in Leinöl und Terpentin aufgeschmolzen. Das Leinöl durch monatelanges stehen lassen und abziehen gereinigt. Anschließend wurde es mit Bleiglätte (als Sikkativ) gekocht .Durch Zugabe von farbigen Erden hatte man dann einen Lack. Blei darf man heute, aus sicht der Haltbarkeit der Farben leider und aus sich der Lebens Gott sei Dank, i.d.R. nicht mehr verwenden. Bernstein und Kongo Kopale werden des Preises wegen nur noch für spezielle Anwendungen eingesetzt. Wir gehen ähnlich vor. Zuerst wird das Standöl und das speziell gereinigte Lackleinöl zusammen mit dem Sikkativ auf weit über 100° C erwärmt und hierin das modifizierte Kolophoniumharz aufgeschmolzen Nachdem Abkühlen werden die Pigmente und Füllstoffe mit dem Träger vermischt. Soviel man auch rührt, erst der Dispergierer mit seinen 30 000 U/min macht aus dem Brei eine richtige Farbe. Noch bessere Ergebnisse als mit einem Dispergiergerät kann man nur noch mit einem Dreiwalzenstuhl erreichen. Jedoch würde sich der Preis Farbe erheblich erhöhen.
Die Aushärtungszeit des Holzlackes ist anhängig von der Temperatur, der Lichtmenge und der Luftfeuchtigkeit. Bei schönem Wetter und 25 Grad ist er am anderen Morgen staubtrocken. Nach einer Woche bereit für den zweiten Anstrich. In den ersten beiden Tagen nach dem Aufstreichen ,darf der Lack keinem Regen ausgesetzt sein. Diese relativ lange Zeit ist ein Vorteil gegenüber schnell trocknenden Lacken, da nur so der Lack in die feinste Spalte eindringen kann, bevor er fest ist . Holzlack für Außen ist sehr diffusionsfähig und gewährleistet den Feuchtigkeitsabtransport aus dem Holzinneren an die Umgebung. Das Holz ist vor Fäulnis durch Staunässe geschützt. Holzlack für Außen blättert, platzt bzw. reißt nicht sondern bleibt lange Zeit elastisch und wittert oberflächlich allmählich ab, während der Anstrich darunter intakt bleibt. Holzlack für Außen ist ohne großen Instandhaltungsaufwand durch einfaches Reinigen und Überstreichen zu renovieren. Nach einiger Zeit, wenn der Lack vollständig durchgetrocknet ist, mattiert der Holzlack.
Zusammensetzung Leinöl, Leinölstandöl, Kolophoniumester, Balsamterpentinöl, Citrusterpene, je nach Farbe Eisenoxidpigmente/Phthaloblau/Titandioxid/Zinkweiß, mineralische Füllstoffe, bleifreie Trockenstoffe auf Basis von Co/Zr/Ca , Dispergieradditiv Vorarbeiten Rohes Holz anschleifen. Unbehandeltes Holz einmal mit Leinöl (nicht sikkativ) und je nach Saugfähigkeit anschließend ein bis zweimal mit Lackleinöl (sikkativ) behandeln. Überstehendes Leinöl verstreichen bzw. mit einem Lappen abnehmen. Altanstriche auf Alkydharz- bzw. Acrylbasis und Harzgallen entfernen. Um später eine gleichmäßige Lackoberfläche zu erhalten ,muss der Grund gleichmäßig saugend sein . Verarbeitung Die Oberfläche des zu behandelnden Gegenstandes muss trocken sein, die Temperatur sollte nicht unter 15° Celsius liegen, hohe Luftfeuchtigkeit verlängert die Trocknungszeit. Bei trockenem Wetter und 25°C ist der Holzlack am nächsten Tag staubtrocken. Holzlack für Außen wird im Erstanstrich mindestens zweimal dünn auftragen. Zwischen den Anstrichen kann die Oberfläche mit feinem Sandpapier o.ä. geglättet und sollte mindestens eine Woche warmes Wetter liegen. Lacknasen sind unbedingt zu entfernen oder zu verstreichen. Sollen Sitzmöbel oder Gegenstände mit Personenkontakt gestrichen werden, ist mit einer längeren Trocknungszeit zurechnen, ggf. ist der Holzlack im letzten Anstrich mit Stirnholzversiegelung zu härten. Holzlack farbig kann auch mit Holzlack farblos lasieren eingestellt werden Vor dem Anstrich und während Arbeit gründlich aufrühren.
spezielle Hinweise und mögliche Gefahren
Vorsicht : Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden, deshalb breit legen und trocknen lassen
Spezielle Einsatzzwecke Die Entscheidung ob der Lack für einen speziellen Zweck , an einem speziellen Ort, auf einem speziellen Material eingesetzt werden kann, ist aus der Ferne nicht zu entscheiden. Wir können Ihnen nur allgemeine Hinweise geben. Im Zweifelsfall bieten wir in unserem Online Shop preiswerte Musterdosen an oder Sie fragen einen Malermeister aus der Nähe. Gern stellen wir Ihnen aber weitere Informationen per Mail oder Telefon zur Verfügung. Einsatz von Holzlack/Leinölprodukten in Innenräumen Leinöl- Produkte bilden beim Trocknen(Oxidieren) den typischen Firnisgeruch. Dies ist kein Mangel. Dieser Geruch kann je nach Verarbeitung (niedrige Temperaturen, wenig UV Licht, hohe Luftfeuchtigkeit, dicke Schichten, unsauberes Verstreichen ) längere Zeit bis Monate anhalten. Im Innern eines Schrankes, welcher im kühlen, feuchten und dunklen Keller steht, wird Leinöl nur sehr langsam trocknen. Da hilft kein Sikkativ, nur ein Platz an der Sonne. Bitte beachten Sie unbedingt diesen Hinweis. In jedem Fall ist für gute Lüftung zu sorgen. Anmerkung zum Kobaltsikkativ. Das Kobalt liegt nicht in reiner Form vor, sondern ist gebunden. Eine Aufnahme durch den Körper ist nach unserem derzeitigen Kenntnistand fast ausgeschlossen. Der nachgewiesene Krebsverdacht des Kobalts basiert auf reine Stäube , wie sie beim Schleifen von Bohrern entstehen. Kobaltsikkativ gilt als ein ausgezeichneter Trocknungsbeschleuniger in Leinöl. Leinölfarben speichern CO2 , dieses preiswert und ersetzen hierbei sogar noch andere Klimakiller.
Entsorgung Nicht verbrauchte Mengen bitte entsprechenden den örtlichen Vorschriften der Schadstoffentsorgung zu führen, nicht in den Hausmüll. Sicherheitshinweise Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Durch den Gehalt an trocknenden Ölen besteht Selbstentzündungsgefahr bei Putzlappen R-Sätze 10 Entzündlich. 20/21/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. 36/38 Reizt die Augen und die Haut. 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich. 51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. 65 Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen. Sicherheitsdatenblätter und weitere Informationen auf unserer WEB Seite
Hinweise zum Transport
Holzlack farbig ist beim Transport als Gefahrgut eingestuft.