Anwendungshinweise
Farbiger
Firnis kann unverdünnt als Ölfarbe auf Holz und
handentrostetem Eisen eingesetzt werden. Blanke Metalle oder
Zinkbenötigen eine besondere Grundierung. Mit Lackleinöl Firnis kann er
lasierend eingestellt werden. Leinöl vergrößert in der Oxidationsphase
sein
Volumen, in der Polymerisationsphase verringert es wieder dieses. Soll
die zweite Schicht nicht reißen muss man immer von mager zu fett
arbeiten. Wir bieten hierfür die Abstimmung mager und fett. Durch den
Einsatz von Standöl in der Abstimmung fett erhöht sich zusätzlich die
Wetterbeständigkeit und er trocknet leicht glänzend auf.
Alle Anstriche müssen gut durchtrocknen. Farbiger Firnis ist bei 25°C
und Sonnenschein am nächsten Tag staubtrocken. Für eine vollständige
Durchtrocknung sind, wie für alle guten Ölfarben , 3 bis 4 Wochen nicht
zu
wenig. Sie sollten sich Zeit lassen mit dem nach folgendem
Anstrich.(siehe Prof. Kurt Wehlte "Werkstoffe und Techniken der
Malerei").
Um einen guten Holzschutz zu erreichen, sollte das Holz vor
dem Verbauen allseitig gut mit einem rohem, gut gereinigtem und
entsäuertem, nicht sikkativen Leinöl, wie unserem Lackleinöl
gestrichen werden.( guter Firnis riecht kaum). Besteht die Gefahr, dass
über die Hirnholzflächen
Wasser eindringen kann, sind diese Flächen mit einer
Stirnholzversiegelung zu verschließen.
Danach erfolgt die zweite Grundierung mit einem sikkativen
Leinölfirnis. Will man schnell Farbe an das Bauwerk bekommen, bietet
sich unser farbiger Firnis an.
Sollte das Holz noch stark saugen, gibt
man dem farbigen Firnis
etwas Lackleinölfirnis hinzu,damit
die Pigmente
gebunden bleiben. Stehender Firnis ist gut zu Verstreichen, ablaufender
Firnis ist ab zu nehmen. Je nach erreichtem Farbergebnis, Sättigung und
Witterungsbelastung erfolgen die nächsten Anstriche. Unter
überdachte Flächen wie auf Terrassen, Balkone u.ä.
wird der
magere farbige Firnis mit
dem fetten farbigen Firnis
überstrichen oder
er wird mit unserem farblosen Tungöl Holzlack überstrichen. Stark
witterungsbelastete Flächen müssen immer mit einem fetten Firnis
überstrichen werden, meist dann noch lackiert werden.
Farbiger Firnis wird matt abwittern. Muss der Firnis
gepflegt werden, werden die Flächen mit Wasser gereinigt und nach dem
Trocknen einfach mit farbigen Firnis oder Tung Holzlack abgerieben
Unsere farbigen Firnisse enthalten nur eine technologisch bedingte
geringe Menge von Lösungsmitteln. Die farbigen Firnisse enthalten
max..30 g/l
VOC (Lösungsmittel) und sind nach Anhang II
ChemVOCFarbV eingestuft in die Kategorie 1 d (Holzlacke ),
zulässig wären maximal 300 g/l
Bitte Beachten Sie.
Nur eine gut gearbeitete Grundierung bietet dauerhaften Schutz. Wird
das
Holz nur mit einem harten Kunstharzlack gestrichen, sind Sie nur bei
ersten mal schneller, anschließend heißt es schleifen...pinseln....und
das Holz fault unter der Farbe.
Alle
reinen Leinölfirnisse sind nach dem Trocknen absolut wasserfest. Reine
Leinölfirnisanstriche sind sehr diffusionsoffen und können noch nach
Jahren im Wasser quellen. Diese Eigenschaft ist überwiesen positiv für
den Holzschutz, da sich kein stehendes Wasser bilden kann. An
stark witterungsbelasteten Flächen kann es trotzdem zum
Befall durch Bläuepilze kommen und dies um so mehr je unreiner das
Leinöl war. Die Bläuepilze zerstören nach allgemeiner Auffassung nicht
die Holzstabilität, wenn das Holz ausreichend grundiert wurde.Weiterhin
besitzen nur pigmentierte Anstriche einen UV Schutz. Es muss immer mit
System gearbeitet werden
Grundierung
, verhindert das Eindringen von Wasser
==> Lackierung, UV Schutz und Verminderung der
Quellfähigkeit
Besonderer Hinweis für
weiße und blaue Ölfarben
Alle Weißpigmente und Blaupigmente zeigen in Leinöl eine lasierende bis
halblasierende Eigenschaft. Für einen deckenden Anstrich benötigt man
deshalb mehr Schichten. Weiterhin vergilbt Leinöl abhängig von der
Stärke des Lichteinflusses. In dunklen Räumen kann sich der
Farbton nach einigen Monaten in beige/ Eierschale ändern. Das
eingesetzte Kobalt –Sikkativ und das Lackleinöl wirken diesem zwar
entgegen, können aber diese Erscheinung nicht verhindern. Bei der
Farbmischung sollte man aus diesem Grund einen Farbton auswählen, bei
welchem das Vergilben nicht auffällig wird.
Titandioxid - Pigmente zeigen von den Weißpigmenten die höchste
Farbkraft. Zinkoxid - Weiß - Pigmente sind stark lasieren. Als Zusatz
zu farbigen Ölfarben im Aussenbereich wirkt es vorbeugend gegen
Pilzbefall. In farblosen Anstrichen kann es zur Aufhellung genutzt
werden, um das Anfeuern des Leinöles entgegen zu wirken.
Bei einer reinen Leinölgrundierung bewirkt der anfeuernde gelbliche
Farbton bei blauen Ölfarben ,dass sich u.U. ein grünlicher Farbeindruck
bildet. Die letzte Grundierung sollte deshalb mit einem farbigen Firnis
in der spezifikation mager ausgeführt werden
Einsatz
von
Holzlack,Leinöl- und Tung -Holzölprodukte in Innenräumen
Leinöl- und Tung Holzöl -Produkte bilden beim
Trocknen(Oxidieren) den typischen Geruch.
Dies ist kein Mangel. Dieser Geruch kann je nach Verarbeitung (niedrige
Temperaturen, wenig UV Licht, hohe Luftfeuchtigkeit, dicke Schichten,
unsauberes Verstreichen ) längere Zeit bis Monate anhalten. Im Innern
eines
Schrankes, welcher im kühlen, feuchten und dunklen Keller steht, wird
Leinöl
nur sehr langsam trocknen. Da hilft kein Sikkativ, nur ein Platz an der
Sonne.
Bitte beachten Sie unbedingt diesen Hinweis.In jedem Fall ist
für gute
Lüftung zu sorgen.
VORSICHT:
Selbstentzündung möglich bei z.B. Putzlappen - verunreinigte Putzlappen
unter Aufsicht trocknen oder verbrennen .
Allgemeines
Im Internet findet man viele Hinweise zur Herstellung von
eigenen Lasuren und Anstriche mittels Pigmente und Leinölfirnis.
Im Wesentlichen lautet die Anweisung „ ...nehme Pigmente und sumpfe
diese mit Firnis ein, am nächsten Tag verdünne alles ...“
Bei solchen Ratschlägen ist der Misserfolg vorprogrammiert.
Fehler : Auswahl des
Firnisses
Als Firnis bezeichnet man per
Definition der DIN jedes Leinöl , welches
mit einem Sikkativ versehen wurde bzw. durch Erwärmung voroxidiert.
Eine Aussage über die Reinheit gibt der Begriff nicht an. Leinöl,
welches aus der besten Ölmühle kommt, wo möglich auch noch kalt
gepresst , ist aber durch den Gehalt an Schleimstoffen, Eiweiße, Enzyme
und freie Säuren für die Herstellung von Leinölanstrichen nicht
geeignet.
Erst das mit Tonerde (Bleicherde) und durch Erwärmung
gereinigte Lackleinöl bietet die Grundlage für einen Erfolg.
Fehler : Dispergierung der Pigmente
Pigmente sind fein gemahlene feste
Stoffe. In der Regel haben sie eine
Größe von weniger als 1µm. Diese Pigmente neigen dazu sich zu
verklumpen (Agglomerate ). Werden die Agglomerate nicht richtig
zerrieben, kann sich kein Leinöl um das einzelne Pigment legen. Ein
solcher Lack wird klumpig , instabil und wird colorieren. Will man
selbst die Pigmente einarbeiten, muss man etwas Leinöl auf eine
Glasplatte geben, dieses mit Pigmente gut vermischen und anschließend
mit einem Glasläufer gut abreiben. Für einen Kunstmaler entsteht so
eine ausreichende Menge.
Unsere farbigen Firnisse können Sie vor diesen Misserfolgen
bewahren
Zur Herstellung des Firnisses wird spezielles Lackleinöl als Grundlage,
mit einer von uns erprobten Sikkatierung versehen. Anschließend werden
die Pigmente eingesumpft und mit dem Dispergierapparat eingearbeitet .
Der Dispergierapparat nach dem Stator – Rotor –Prinzip drückt die
Leinöl –Pigment –Mischung durch eine Spalt von 0,2 mm und dies
mit einer Drehzahl bis zu 30 000 U/min. Hierdurch werden
einerseits die Agglomerate zerrissen ( geschert ) und andererseits
durch den plötzlichen Wechsel von Druck und Entspannung explodieren sie
regelrecht. Die Pigmente können so vollständig mit Leinöl umschlossen
werden. Zur besseren Lagerfähigkeit arbeiten wir noch mit einem
Dispergieradditiv.
Begriffe
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Rohleinöl
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Aus dem
Samen des Flachses presst man oder löst man das Leinöl.
Rohleinöl ist Leinöl wie es aus der Ölmühle kommt.
Der Ölkuchen und das Rohleinöl sind hochwertige Futtermittel. Sie
können als Lebensmittel, Tierfutter oder als
Ausgangsprodukt zur Farbenherstellung verwendet werden. Rohleinöl
enthält noch Schleimstoffe, Eiweiße,
Enzyme, freie Säuren u.a.
Rohleinöl ist nur sehr begrenzt lagerfähig. Es wird teilweise bereits
nach 3 bis 6 Monaten ranzig und bitter .Futtermittelhersteller geben
dieses häufig sehr preiswert ab. Obwohl zur Aufarbeiten gedacht, wird
dieses Leinöl häufig als " ...auch als Holzschutzmittel geeignet ..."
verkauft, wozu es aber absolut ungeeignet ist. Auch wenn der Preis sehr
heiß ist......
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kalt
gepresstes Rohleinöl
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Wie oben , jedoch werden
die Samen nicht über 40°Celsius erwärmt. Im Ergebnis entsteht ein sehr
hochwertiges Leinöl. Kalt gepresstes Leinöl enthält viele Enzyme u.a.
Stoffe. In diesem Zustand ist es absolut ungeeignet als Anstrichmittel.
Soll dieses zu einem Anstrichmittel verarbeitet werden und
seine Eigenschaften bei behalten , darf es nicht erhitzt werden.
Die Herstellung eines rohen Leinöls für Farben dauert mindestens 6 bis
9 Monate und kann nicht beschleunigt werden.Dem entsprechend
gerechtfertigt hoch ist der Preis.Eine preisliche Alternative ist das
moderne Lackleinöl.
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Leinöl ( rohes Leinöl )
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Als rohes Leinöl
bezeichnet man ein Leinöl, welches lediglich physikalisch gereinigt ist
und nicht durch Temperatur oder Zugabe von Sikkativen
trockenbeschleunigt .
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Firnis
Leinölfirnis
gekochtes Leinöl
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Wird das rohe Leinöl
zur Herstellung von Anstrichen weiter verarbeitet, gewinnt man den
Firnis.
Historisch geschah dies
durch monatelanges stehen lassen und mehrfaches Abziehen des Öles.
Anschließend wurde das Leinöl mit Bleiglätte gekocht. Die Bleiglätte
bildete zusammen mit dem Öl das Sikkativ (Katalysator), gleichzeitig
wurde das Öl voroxidiert.
Aus historischen Gründen
bezeichnet man laut DIN deshalb ein Leinöl, welches mit Sikkativen
versehen wurde als gekochtes Leinöl bzw. Leinölfirnis. Der maximale
Gehalt an nicht oxidierenden Bestandteilen ist nicht festgelegt.( bei
guten Firnissen ca. 5%)
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Lackleinöl
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Lediglich die
ungesättigten Fettsäuren im Leinöl können durch Oxidation und
Polymerisation eine feste Schicht bilden. Eiweiße, Schleimstoffe,
freie Fettsäuren sind hierzu nicht in der Lage. Ist
der Anteil dieser Stoffe zu hoch, bleibt bzw. wird der Firnisanstrich
klebrig. Aus diesem Grund muss bereits der Samen des Flachses von
anderen Samen wie Mohn, Unkräutern u.ä. gereinigt werden.
Ein Leinöl, welches von
diesen Stoffen befreit ist, bezeichnet man als Lackleinöl. Es ist
geschmacklos, gold – gelb in der Farbe und riecht nicht ranzig. Dieses
Öl kann dann vollständig Durchoxidieren und Polymerisieren
Gibt man dem Lackleinöl
ein Sikkativ hinzu erhält man wieder einen
Firnis (gekochtes Leinöl )
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Standöl
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Unter Luftabschluss vor
polymerisiertes Leinöl . Es ist bedeutend dickflüssiger als Leinöl. In
Verbindung mit Leinölfirnis trocknet die Schicht glänzend auf. Die
Schicht wird gleichzeitig witterungsbeständiger.
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Ölfarbe
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Eine klassische Ölfarbe
besteht aus einem gutem Firnis und Pigmente. Beide Bestandteil werden
mit einander so verrieben ,bis sich um jedes einzelne Pigment Leinöl
befindet.
Pigmente sind feinst gemahlene farbige
feste Stoffe.
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Öllack
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Gibt man einer Ölfarbe ein Harz hinzu, erhält man einen
Öllack. Öllacke sind härter als
Ölfarben, gleichzeitig verringert sich die Quellfähigkeit und damit
verringert sich die Gefahr des Pilzbefalls.
Verzichtet man auf die Pigmente erhält man einen Lackfirnis, welcher
fälschlicherweise häufig als Harttrockenöl bezeichnet wird.
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Holzöl
auch
China Tree Wood Oil
China Holzöl
Tung Oil
Kalonussbaum Öl
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Tung Öl wird aus den Nüssen des Holzölbaumes (Vernicia
fordii) in Asien,den USA und Südamerika gewonnen. Das Öl wurde
historisch nur als Holzöl oder chinesisches Holzöl bezeichnet und
ist unter diesem Namen in der CAS Datenbank registriert.. Viele
Hersteller bieten aber auch Holzöl zur Holzpflege an, welches kein
Tungöl
enthält und damit auch eigentlich kein Holzöl ist
Tungöl polymerisiert und oxidiert ähnlich wie Leinöl,
trocknet jedoch
schneller und bildet eine harzartige, relativ harte, matte Oberfläche.
In der Malerei besteht bei alleiniger Verwendung des Tungöls eine hohe
Versprödungs- bzw. Rissgefahr. Daher wird es meist in Mischung mit
Leinöl bzw. Leinölfirnis verwendet. Bis 20 % dem Leinölfirnis
zugesetzt, beschleunigt es die Trocknung und verringert die Quellung
durch Wasser. Mit Leinöl gemischt, wird eine besonders gute Haltbarkeit
und Witterungsbeständigkeit erreicht.
Reines Tung Öl eignet sich besonders als
Polieröl für Drechsel-
und Schnitzarbeiten und zur Pflege von schwach saugenden Harthölzern.
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Holzöllack
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Die Verkochung von
Leinöl
mit Tung Öl wird als Holzöllack bezeichnet
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trocknen von Firnissen und
Ölfarben
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Nach dem Anteil an
ungesättigten Fettsäuren unterscheidet man zwischen
nichttrocknenden (Bsp. Olivenöl), halbtrocknenden (Bsp. Soja- oder
Rapsöl) und trocknenden Ölen (Bsp. Lein- oder Tung Holzöl ). Der
Begriff
„Trocknung“ bezeichnet hierbei nicht Verdunstung, sondern das durch
Oxidation und Polymerisation der ungesättigten Fettsäuren bedingte
Festwerden des Öls.Trocknende Öle werden auch als fette Öle bezeichnet.
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Sikkative
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Als Sikkative
bezeichnet man Stoffe ,die als Katalysator die Oxidation und
Polymerisation der Ölmoleküle erheblich beschleunigen. Dadurch erhalten
die Anstriche schneller ein feste Oberfläche und sind vor Feuchtigkeit
geschützt. Gut sikkatierte Öle enthalten mehrere verschiedene
Primär- und Sekundärsikkative. Als Primär - Sikkativ werden i.d.R.
Kobalt- oder Mangansalze eingesetzt. Kobaltsikkative sind besonders
wirksam und tragen wenig zum braun werden der Anstriche bei.
Die von uns eingesetzten Sikkative haben eine .Zulassung für den
Einsatz gem.Spielzeugnorm EN 71-3
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